wanderschaft 2015

einige wochen durfte ich in istanbul bleiben und habe mich pudelwohl gefühlt
cemil ist mir guter freund geworden, die stadt wie eine zweite heimat


doch schlussendlich musste ich abschied nehmen und mich wieder auf den weg machen,
meine geplante route führt mich weiter ostwärts richtung indien

als erstes musste es in kürze gelingen, ein schwer zu erhaltenes visum für den iran zu ergattern,
danach sollte es hinüber in den oman gehen und von dort wieder mit einem schiff weiter
 
geschlafen habe ich von istanbul aus u. a. in höhlen in kappadokien – die bilder vermitteln einen kleinen eindruck von diesem faszinierendem gebiet. eine leichte erkältung war die quittung für das abenteuer.







nein, ich war nicht in sibirien unterwegs, auch nicht noch einmal in skandinavien. diese piste führte mich nach ani im osten – hier zu fuss mit einem französischen freund, den ich in erzurum kennengelernt habe







die bilder habe ich in ani gemacht, der früheren armenischen hauptstadt. heute ist diese weit oben über einem canyon gelegene zitadellenstadt ein überwältigendes und gut erhaltenes ruinenfeld, völlig unbewohnt und deshalb wie aus einer anderen welt

der iran ist ein phantastisches land mit freundlichen menschen. mein visum wurde mir auf meine bitte hin nach vier wochen aufenthalt um weitere drei wochen verlängern. an dieser stelle nun einige wenige impressionen einer landschaftlich kargen welt, in der ich mich aber immer wohlbehalten und nie unsicher gefühlt habe. mein dank gilt denen, die mir herzliche gastfreundschaft gewährt haben: junge und ältere menschen auf der straße, studenten, geschäftsleute, handwerker, hirten, ...























und hier noch eine lustige begegung direkt am ufer des persischen golfs. die szene passiert sicher überall auf der welt und immer wieder in ähnlicher weise. ein kleiner trost für andere ...







mit einem schiff habe ich den iran verlassen. die fährkosten hinüber in die vereinigten arabischen emirate hatte mir ein freundlicher iraner bezahlt, jungunternehmer eines rasant wachsenden geschäftsmodells.

dubai ist eine völlig andere welt. weit oben über den unzähligen wolkenkratzern schwebt das burj khalifa mit 830 metern vor einem blassen himmel. die spitze ist kaum zu sehen. unten in den straßenschluchten ist es flimmernd heiß, gleißendes licht wegen des vielen weißen sandes überall, den gigantischen glasfassaden und den strahlend hellen marmorflächen. ohne klimaanlage geht gar nichts. trotzdem nur gepflegte menschen in gebügelten anzügen oder blütenweißen gewändern. riesengroße blitzblanke pkws, fast ausschließlich amerikanische, japanische und deutsche marken – überall glas, chrom, glanz, lack.













hitze, hitze, hitze – und überall nur beton. oder aber eine riesengroße echte skipiste mitten in einem einkaufszentrum. wirklich eiskalter schnee für abfahrtslauf. das ist zuviel für mich. pink floyd hat mich dagegen begeistert. eine coverband, aber wirklich gut. es war ein zufallstreffer.

nur den wahrscheinlich einzigen deutschen schmied in dubai kann ich nicht besuchen, weil er gerade im ausland unterwegs ist. so besorge ich mir jetzt ein visum für indien. ich will hier weg. fürchterlich umständliche bürokratie für den papierkram und hohe kosten. ein strudel in meinem reisebudget. dazu noch das flugticket. aber anders komme ich aus diesem glutofen nicht heraus.  

2015-05-01 vor genau 500 tagen habe ich mich von zu hause aus auf den weg gemacht. bin dabei etwa 24.500 kilometer von mir unbekannten menschen mit dem auto mitgenommen worden. 
diese strecke entspricht knapp zweimal dem durchmesser der erde oder etwas mehr als der hälfte des gesamten erdumfangs. sören


2015-04-29 am 26. april gesund in mumbai mit dem flieger gelandet, hatte ich vor, einen monat lang durch indien zu reisen. doch einen tag, bevor ich hier ankam, walzte dieses fürchterliche erdbeben halb nepal nieder. morgen früh geht es richtung nepal.

2015-05-12 12:00 UHR heute mittag gab es plötzlich wieder ein heftiges beben stärke 7,0 (das beben am 25. april lag bei stärke 7,8). im kleinen ort ramkot, in dem wir gerade arbeiten, sind wieder gebäude zusammengestürzt. es gab aber keine opfer. der boden unter unseren füßen fühlte sich an, als ob der berghang ein ganzes stück wegsackt. konnte von unserer baustelle aus staubwolken von zusammenbrechenden gebäuden sehen.

2015-05-12 22:30 UHR Es its hire jetzt 2:15 Uhr. Gerade hat es wider richtig geschockt. Wire wind alle rausgerannt ... und ok ... in der Nacht ... Haus steht noch ohne Schäde ... Wir schafen draußen zum Tell ... Gut, bin web ... gen wieder aus dem Haus wegen nachbeben ...


2015-06-25 PROJEKTBERICHT Hier geht es zur kompletten Korrespondenz meiner Zeit in Nepal,
einschließlich Spendenaufruf, der Spendenentwicklung und meines abschließenden Projektberichtes >>



2015-07-02 NEPAL ADE Eben befinde ich mich auf dem Flug von Kathmandu nach Kuala Lumpur. Meine Route habe ich scheinbar etwas geändert. Aber so ist das. Ich muss nach der langen Zeit in Nepal auch mal wieder an mein Reiseziel denken, werde Schmiede suchen und will arbeiten. Das Weiterkommen ist hier aber nicht so einfach mit dem Auto zu schaffen, Geld verdienen kann ich auch nicht. So bleibt im Moment nur der preiswerte Flug, vielleicht ein Schiff. Das günstigste Flugticket, das ich bekommen konnte, ging nach Malaysia. Also – dann nehme ich eben diese Richtung. Sören

2015-08-05 AUF EINER INSEL von kuala lumpur nach singapore. man gönnt sich ja sonst nicht viel.


in singapore bin ich dank couchsurfing bei muen untergekommen – ein sehr lustiger zufall, denn er ist einer der wichtigsten lichttechniker im ostasiatischen raum und hat bereits shows für METALLICA und COULDPLAY erstellt und die bühnen in licht getaucht.


während meiner zeit in singapore fanden die jubiläumsfesttage statt und muen war für so ziemlich jede große show beauftagt worden. er fragte mich dann, ob ich lust hätte, ihm etwas zu helfen. ich habe natürlich zugestimmt und habe es nicht bereut. wir waren waren von elf vormittags bis fünf oder sechs uhr morgens unterwegs. ich habe eine menge lichttechnik geschleppt und stundenlang an riesigen lichtpulten gesessen und lichtshows mit programmiert. 

die sache hatte einige vorteile: ich bin kostenlos in viele konzerte und shows gekommen, und zwar backstage (inklusive verschiedenen stars die hände schütteln). zweitens hatte ich so die einmalige chance, orte zu sehen, an die man als mormalsterblicher sonst nie hin darf. nicht zuletzt habe ich meinen flug nach australien geschenkt bekommen, was echt die rettung war, weil ich zu dem zeitpunkt mal wieder völlig pleite war. euer sören auf der anderen seite der kugel.